KiSS seit 1996 im VfL Bochum 1848 e.V.

Seit dem Herbst 1996 bieten wir Mädchen und Jungen die Möglichkeit, Sport zu lernen. Vorbild sind die Kindersportschulen in Schwaben mit ihrem sportpädagogisch fundierten Konzept.

KinderSportSchulen (KiSS) in Deutschland, Konzept

Was ist eine KinderSportSchule?

Eine Kindersportschule ist im wörtlichen Sinne keine Schule, sondern eine Abteilung oder ein Angebot in einem Verein. Träger einer Kindersportschule ist daher ein Verein, der Mitglied in einem Sportfachverband ist.

Das Sportangebot in einer Kindersportschule ist sportartenübergreifend. Kinder haben heutzutage vielfältige Möglichkeiten sich sportlich zu betätigen und die Entwicklung neuer Sportarten wächst dabei stetig. Um langfristig in einer Sportart Fuß fassen zu können und dem Sport möglichst ein Leben lang treu bleiben zu können, bedarf es einer breiten motorischen Grundlagenausbildung. Diese soll die sensiblen Phasen der motorischen Entwicklungen von Kindern im Alter von 3 bis 10 Jahren berücksichtigen und einer einseitigen Spezialisierung entgegenwirken.

Finanziert wird die KiSS in erster Linie über die Mitgliedsbeiträge. Die Kursangebote finden ein bis zweimal die Woche à 60-90 Minuten (je nach Altersstufe) zu kindgerechten Übungszeiten zwischen 14 und 18 Uhr statt. An den Kursen sollten nach den KiSS-Qualitätskriterien nicht mehr als 15 Kinder teilnehmen.

Ziele einer KiSS

Früh beginnen, spät spezialisieren!

Entscheidende Grundlagen für die körperliche und seelische Entwicklung des Menschen liegen vor der Pubertät. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass eine vielseitige, sportartübergreifende Grundlagenausbildung, die sich an den Entwicklungsstand des Kindes anlehnt, die beste Voraussetzung für sportliche Leistungen im Jugend- und Erwachsenenalter schafft.

Immer mehr Kinder bewegen sich immer weniger!

Durch die zunehmende Technisierung unserer Umwelt ist es den Kindern nicht mehr möglich, ihren natürlichen Bewegungsdrang im Freien auszuleben. Aber für eine gesunde Entwicklung unserer Kinder ist eine ausreichende, zielgerichtete körperliche Bewegung und ein Ausleben des natürlichen Bewegungsdrangs von elementarer Bedeutung.

Geschichte der KiSS

Die Idee der Kindersportschule entspringt einem Konzept des ehemaligen Vizepräsidenten des Schwäbischen Turnerbundes, Kurt Knirsch. Nach diesem Konzept gründete Jochen Kucera im Jahr 1988 die erste „Kinderturn- und Sportschule“ in Weingarten. Dadurch wurde der Grundstein für die Kindersportschulen gelegt. Seit 1993 existiert an allen Schulen die einheitliche Bezeichnung KinderSportSchule (KiSS). Heute gibt es über 100 Kindersportschulen in ganz Deutschland.

Rahmenlehrplan Kindersportschulen

Grundlage für die Arbeit der Kindersportschulen ist ein gemeinsamer Rahmenlehrplan, der Ziele und Inhalte beschreibt.

Der Lehrplan KiSS ist mit den Bildungsplänen Kindergarten und Schule kompatibel, was wiederum eine gute Basis für Kooperationen bietet.

Auf Basis dieser Rahmenvorlage entwickelt jede KiSS einen eigenen Lehrplan, der den Gegebenheiten der jeweiligen Kindersportschule angepasst ist.

Was ist anderer Kinder Sport?

Sportvereine sind – von Ausnahmen abgesehen - auf den Wettkampf- und Leistungssport in ihrer Disziplin ausgerichtet. Das ist legitim. Der Kindersport beginnt in diesen Vereinen vereinsbezogen erst mit den für die spezifischen Nachwuchssportler/-innen interessanten Jahrgängen. Jüngeren Kindern und ihrem Bedürfnis für eine allgemeine Grundausbildung
wird das nicht gerecht.

BoKiSS bietet „anderen Kindersport“. Er wird entwicklungsorientiert gestaltet. In unserer „Grundschule des Sports“ können Mädchen und Jungen ab Kindergartenalter in kindgemäß gestalteten Übungsstunden Sport lernen. Ziel ist es auch, die Grundlagen für ein lebenslang positives Verhältnis zum Sport aufzubauen. 

Merkmale des „anderen“, des kindbezogen gestalteten Kindersports sind folgende Grundsätze:

  • früh beginnen – spät spezialisieren. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
  • Gruppen mit homogener Altersstruktur, koedukative Ausbildung,
  • Integration ausländischer und sozial schwächerer Kinder,
  • Pflege der Kommunikation und Interaktion in der Gruppe,
  • eine ganzheitlich gestaltete „allgemeine Grundausbildung“,
  • systematischer Unterrichtsaufbau, sportartübergreifende vielseitige Übungen,
  • Inhalte nach einem festen Lehrplan,
  • Mitwirkung der Kinder bei der Gestaltung der Sportstunden,
  • Wissen und Körpergefühl für eine gesunde Lebensführung entwickeln,
  • Früherkennung von Entwicklungsschwächen,
  • Beteiligung der Eltern und Einbeziehung in die Zusammenarbeit,
  • Zusätzliche Ferienprogramme und Sportfeste.

Das Zauberwort heißt Bewegung

Die Bewegungswelt ist eine Kinderwelt. Kinder haben eine ungeheure Lust sich zu bewegen.

Sie brauchen Bewegung nicht allein für ihre gesunde körperliche Entwicklung, sondern auch für ihre geistige, emotionale und soziale Entwicklung. Die Bedeutung der Bewegung für die Gesundheit ist allgemein anerkannt. Gleichzeitig wird die „Batterie“ der Kinder für Sinneswahrnehmungen durch Bewegungshandlungen prall gefüllt.

Kinder fit zu machen für Bewegungsabläufe und ihre körperliche Entwicklung positiv anzuregen ist unabhängig von einer bestimmten Sportart, ist sportartübergreifend. Sie ist Ausdruck seiner natürlichen Lebensfreude und dient dem Wohlbefinden.

Bewegung ist unverzichtbarer Bestandteil der Erziehung des Kindes und das Medium jeglicher Entwicklung. Sie fördert:  

  • vor allem die koordinativen Fähigkeiten, z.B. Gleichgewichts- und Reaktionsfähigkeit
  • die Fähigkeit zum Denken, Fühlen und Handeln und damit die Schul- und Lernfähigkeit.
  • die Gesundheitsvorsorge sowohl im organischen als auch im orthopädischen Bereich
  • die Fähigkeit zum Miteinander, zu sozialem Verhalten mit einzelnen Kindern und in Gruppen.
  • das Selbstbewusstsein, die Fähigkeit zur Verarbeitung von Chancen und Risiken.

Freude an der Bewegung, sich Austoben und dabei Frust abbauen, Kräfte messen und dabei Fairness üben ist außerordentlich wichtig für eine gesunde körperliche und seelische Entwicklung. Bewegungslernen muss einsetzen, bevor der den Kindern eigene Bewegungsdrang verkümmert. Bewegungserlebnisse und Bewegungserfahrungen formen die kindliche Persönlichkeit.

Zusammenfassung des Konzeptes

Konzept

Ein spielerischer Zugang zu Bewegung, Spiel und Sport für ein lebenslanges Sporttreiben

  • Ganzheitliche, systematische, entwicklungsorientierte, sportartübergreifende und kindgerechte Basisausbildung in und durch Bewegung zur Persönlichkeitsentwicklung und Gesundheitsförderung der Kinder

Aufbau

Die KiSS-Ausbildungsstufen umfassen Bewegungsangebote in altershomogenen Übungsgruppen von den Zwergen bis hin zu Dritt/ Viertklässlern in kleinen Übungsgruppen (15 Kinder)

Inhalte

Motorische Grundtätigkeiten, Spiele, Bewegungswelten und Sportfelder

  • Gehen, Steigen, Laufen, Werfen, Springen, Hängen, Drücken, Stoßen, Federn, Greifen, Balancieren u.v.m.
  • Bewegungs-, Erfahrungs- und Kletterlandschaften
  • Spiele, spielerische Grundformen und deren Sportarten

Ziele

Gesundheitsförderung und Persönlichkeitsentwicklung in und durch Bewegung

  • Vielfältige Bewegungserfahrungen und Sinneswahrnehmungen als Voraussetzung für motorisches und geistiges Lernen ermöglichen
  • Entwicklung konditioneller, koordinativer, psychosozialer und kognitiver Fähigkeiten
  • Gesundheitsvorsorge und -förderung mit der Motivation, freudebetontes und lebenslanges Sporttreiben zu initiieren